Griechische Landschildkröten artgerecht halten und pflegen

Ein klassisches Bild in Haushalten, Tierhandlungen oder Videoplattformen: Landschildkröten werden in Terrarien gehalten, leben auf trockenem Einstreu und werden mit Salaten, Gemüse, Obst und Sticks gefüttert, während sie unter Lampen „dauerbestrahlt“ werden.

Zum Video über die Terrarienhaltung von Landschildkröten

Aber auch das komplette Gegenteil, eine Außenhaltung frei lebend im Garten ohne jegliche Technik ist vertreten. Leider sind beide Arten der Haltung falsch, auch wenn so mancher Halter sich an die Worte festigt „Sie lebt schon xy Jahre so“ oder „Es geht ihr gut“. Allerdings ist allein die rein optische Folge der Terrarienhaltung nicht schön zu reden, denn die Schildkröten sind dort höckrig, haben also einen „hubbeligen“ Panzer.

Wie sieht nun die richtige Haltung aus und warum ist sie richtig?

Schildkröten sind wechselwarme Tiere. Das bedeutet, dass sie keine eigene Körperwärme produzieren können


sondern angewiesen sind auf die Umgebungstemperatur. Das heißt aber weder Sauna im Terrarium noch deutsches Wetter im Garten sondern es bedeutet wechselnde Temperaturen, stets orientiert am unberührten natürlichen Lebensraum. Da eine Terrarienhaltung gleichbleibend zu warm ist und eine Gartenhaltung zu kalt, brauchen wir einen Kompromiss aus Wärme durch Technik und Temperaturschwankungen durch Mutter Natur. Dies gelingt am besten in einer Außenhaltung mit beheiztem Frühbeet.


Das bedeutet, dass man im Freigehege Bodenbeschaffenheit, Bepflanzung und Struktur dem natürlichen Lebensraum nachahmt und so für  Abwechslung, Klettermöglichkeiten, Versteck- und Sonnenmöglichkeiten sowie selbstständige Nahrungssuche sorgt als auch dass man durch den Zugang zum Frühbeet warme Umgebungstemperaturen mittels Treibhauseffekt umsetzen kann als auch die lokale Wärme über die Wärmelampe. Damit eine nächtliche Temperaturabsenkung gewährleistet ist, diese aber nicht zu stark fällt, sorgen Thermostate dafür, dass sie die


angeschlossenen Heizungen an schalten, wenn es zu kühl wird. So können Schildkröten „auf Temperatur“ kommen, aber dennoch durch Wetter, Jahreszeiten und Nächte „herunter fahren“. Aber auch andere Faktoren wie Helligkeit, natürliche Sonne, Tageslängen, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit usw. wirken sich positiv auf die Gesundheit der Schildkröten aus.

 

Mehr Infos zur Haltung habe ich natürlich auch in meinem Buch beschrieben, wo ich alle Themen noch einmal genauer beschreibe wie Gehegebau, Temperaturen im Jahresüberblick, Frühbeet, Technik, Überwinterungsgrube usw. 

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Was brauche ich für die Haltung ?

  • Eine Gehegeabgrenzung hoch genug sowie ca. 15- 30cm tief eingebuddelt, undurchsichtig (Kein Maschendraht! Vorzugsweise Stein, Holz o.ä.)
  • Ein Frühbeet mit 16mm HKP, z.B. von Beckmann oder ein Gewächshaus z.B. von GFP
  • Wärmelampe (z.B. Trixie Spot), lokale Wärme ca. 35 Grad
  • Heizung zum Schutz vor Frost (Frostwächter, Heizlüfter oder bei Deckelheizung: Heizkabel/ Wärmematte, siehe hier)
  • Zeitschaltuhr für Lampe
  • Thermostat für die temperaturbedingte Regelung (siehe hier)

  • Steine u.ä. zum Klettern und zur natürlichen Krallenabnutzung
  • Kork als Höhle und/ oder zum Klettern
  • Sphagnum Moos zum Verstecken
  • Lockere Erde zum Einbuddeln, .B. von Lucky Reptile
  • Für die Überwinterung einen separaten Kühlschrank oder Überwinterungsgrube mit Deckelheizung
  • Wildkräuter zum Fressen
  • Mediterrane Pflanzen zum Verstecken sowie Magnolie, Konifere, Hibiscus u.ä.

Nützliches für die Haltung Amazon





Hinweis:

Diese Homepage ist teilweise nicht ganz aktuell, da aus finanziellen Gründen ich das Homepagepaket reduzieren musste und so eingeschränkt in Verwendung der Seitenan- und Medienanzahl (Fotos) bin.